BPB-Verlag, Buchenhüll 96, 85072 Eichstätt

BPB-Verlag

Reihe diritto Wissenschaft

Janusz Surzykiewicz:
Dreißig Jahre forschungsbegleitete Methadonbehandlung von Opiatabhängigen in den USA. Eine Analyse, Dokumentation und kritische Würdigung unter Berücksichtigung psychosozialer und pädagogischer Aspekte
1995. - XV, 593 S., ISBN 3-927728-56-X, Eur[D] 24,90
Zugl.: Eichstätt, Univ., Diss., 1994

 

Cover Auf der Basis der 30 Jahre umfassenden Forschungsergebnisse stellt die von Janusz Surzykiewicz vorgelegte Untersuchung eine wissenschaftliche Herausforderung dar, die kontroverse Thematik der Substitutionsbehandlungen mit Methadon neu, Schritt für Schritt, zu analysieren, in ihrer Bedeutung zu interpretieren sowie weiterführend zu diskutieren. Andererseits wird der Autor der Aufgabe gerecht, nicht nur die wissenschaftliche Relevanz, sondern auch den sehr pragmatischen Anspruch konkret zu präsentieren, der für die Beurteilung von Behandlungsprogrammen entsprechend den individuellen Bedürfnissen der einzelnen Betroffenen wichtig ist und eben Sozialintegration leisten kann.

Von der Bilanzierungsabsicht her begründet, berücksichtigt der Verfasser auch bisher nur mit geringerer Forschungsbreite bedachte Einzelfragen konsequent. Damit ergibt sich eine notwendigerweise deshalb umfangreiche, aber eben lückenlose Gesamtdarstellung, selbst wenn das hinsichtlich der Struktur der Arbeit ein spezielles Vorgehen erfordert. Das Literaturverzeichnis erreicht einen repräsentativen und lexikalischen Rang.

Souverän erfasst der Autor das Gesamtspektrum der forschungsbegleitetenden Methadonbehandlung bei Opiatabhängigkeit in den USA. Hervorragender Sachverstand ermöglichte es überhaupt erst, dieses Forschungsvolumen auch in seiner Heterogenität zu bewältigen.

Der mit ungewöhnlicher Akribie, kritischer Distanz und konstruktiven Folgerungen geleistete Forschungsbeitrag ist beispielhaft und damit wegweisend für den gesamten deutschsprachigen Raum hinsichtlich einer interdisziplinären und zugleich verantwortungsvollen Bewältigung der vielfältig problematischen Drogenszene sowie für die Korrektur mancher festgefahrenen Positionen.

So bieten besonders die psychosozialen und pädagogischen Perspektiven sowie die sachlogisch fundierten politischen und ethischen Postulate des Verfassers für den Interventionsbereich eine wesentliche Neuorientierung. Die multidimensionale Auseinandersetzung wird sicherlich auch gelegentlich ideologiehafte Engführungen, gewiss aber Vorurteile abbauen helfen.

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 © Peter Mösgen Peter Mösgen 16. April 2003